What happened to Monday?

Quelle: www.ufzb.de
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Manchmal kommen mir die Filmkritiken vor, als würde Bela Rethi ein Fußballspiel kommentieren. Haben die echt den gleichen Film gesehen wie ich? Schlecht waren sie jetzt nicht gerade, aber da heißt es, der Film bleibe nur an der Oberfläche und nutze die Story um einiger reisserischer Gewaltszenen willen. Aber Hauptsache über Blade Runner 2049 können sie stundenlang begeistert philosophieren.


Für mich ist "What happened to Monday" ein großartiger Film, zudem ein europäischer, was mich irgendwie freut. In Zeiten der Überbevölkerung fährt die Regierung eine Ein-Kind-Politik. Geschwister sind verboten und werden, sofern sie erwischt werden, eingefroren. In dieser Situation bringt eine Mutter Siebenlinge zur Welt, stirbt dabei, so dass ihr Vater sich einen Kniff ausdenkt, wie er das Leben seiner Enkel retten kann. Er benennt sie nach den Wochentagen und, um vorzutäuschen, dass sie nur eine Person sind, darf "Monday" immer montags raus, "Tuesday" am Dienstag und so weiter. Doch eines Tages kehrt "Monday" nicht zurück und das löst eine ziemlich dramatische Kettenreaktion aus.

 

Welche Anteile Dystopie, Gesellschaftskritik und die Frage nach der Individualität diese Geschichte in sich birgt, das kann jeder selbst entscheiden. Für mich steht aber fest, dass der Film wirklich alles hat, was ich von einem solchen Setting erwarte. Vor allem finde ich ihn unheimlich spannend. Und Noomi Rapace, die ich in den unseligen Stieg-Larsson-Verfilmungen nur leidlich ertragen konnte, spielt diese Siebenlinge nach meiner Auffassung wirklich großartig. Ich beneide die Autoren um diese Geschichte und obwohl man im Laufe des Films das Ende irgendwie erahnen kann, wird die Spannung bis zuletzt hoch gehalten. Zudem ist die Geschichte der Star des Films und nicht das Jahr 2074, in dem sie spielt, was man häufiger vergisst, denn die Welt ähnelt fatal unserer heutigen, nur eben ein wenig weiter gedacht. Kurzum: Unterhaltung und Tiefgang stehen bei diesem Film für mich in einem absolut gesunden Verhältnis und er ist mit Sicherheit einer meiner Lieblingsfilme 2017.